Wie strukturiere ich meine Angebote für meine Website und Suchmaschinen?

Das Ziel einer eigenen Website im beruflichen Kontext ist meist die bestmögliche Präsentation eigener Produkte und Dienstleistungen. Beziehungsweise, die Besucher durch diese Präsentation als Kunden zu gewinnen. Doch wie erreicht man das, wenn man die Texte selber schreibt?

Keine Hexerei

Um diese Frage ein bisschen zu beleuchten, möchte ich heute meine Erfahrungen aus meiner täglichen Arbeit mit euch teilen. Wie so oft in meinen Beiträgen geht es auch in diesem ein bisschen um (einfache) Psychologie, den gesunden Menschenverstand, etwas Technik und die Balance zwischen Mensch und Maschine. Also alles keine Hexerei.

Mensch oder Maschine. Für wen schreibe ich?

Beim Aufbau einer neuen Website ist es wichtig, immer sowohl Mensch, als auch Suchmaschine im Auge zu behalten. Der Mensch (der nicht gerne wartet) soll als potentieller Kunde möglichst zielgenau (und ohne viel lesen zu müssen) zu meinem passenden Angebot gelangen.

Zu diesem Zweck gibt er bei einer Suchmaschine Begriffe ein. Welche ich wiederum der Suchmaschine im Vorfeld anbieten muss. Denn: was die Maschine nicht bei mir an Inhalten und konkreten Begriffen findet, wird sie niemandem als Treffer vorschlagen.

Allgemein: Falscher Suchbegriff > Kein Treffer

Das bedeutet, ich muss mir schon vor dem ersten Zeichen Code oder Text grundlegende Gedanken zu meiner Website machen.

  • Was habe ich konkret (alles) anzubieten?
  • Wie wird der Kunde danach suchen?
  • Was muss die Suchmaschine wissen?
  • Wie kann ich das optimal präsentieren?

Natürlich weiss man normalerweise grundsätzlich, was man für potentielle Kunden als Lösung anzubieten hat. Je nach Dienstleistung oder Produkt reicht das aber noch nicht aus, um diesen zielgenau zu den entsprechenden Angeboten zu führen. Wir müssen beim Schreiben aus Sicht des Suchenden denken.

Problem oder Lösung. Zwei einfache Beispiele

Stellen wir uns vor, wir sind Zahnarzt. Ein möglicher Kunde hat Zahnschmerzen. Für den Laien ist klar, wonach er suchen muss. «Zahnarzt Bassersdorf» (In meinem Fall.). Vielleicht auch Zahnarzt Notfall, falls es gerade 23 Uhr schlägt. In diesem Fall sind die wichtigsten Schlüsselwörter in meinem Text für Mensch und damit Suchmaschine einfach gefunden:

Zahnarzt, Bassersdorf, eventuell Notfall.

Stellen wir uns nun vor, wir sind Sanitär. Wir können nicht unbedingt davon ausgehen, dass jeder mit einem tropfenden Wasserhahn unsere Berufsbezeichnung (oder die Dienstleistung) kennt. Er wird entsprechend eine Suchmaschine eher nach seinem Problem durchsuchen. Das heisst für uns, wir nennen in unseren Texten zuerst eher das Problem, als die Lösung. In diesem Fall sind die wichtigsten Schlüsselwörter in unserem Text für Mensch und damit Suchmaschine eher:

Tropfender Wasserhahn, Spülung, verstopfter Abfluss, Bassersdorf, eventuell Notfall.

Da wir meist jedoch nicht genau wissen, aus welchem Grund jemand nach uns sucht, kann es nicht schaden, wenn wir in unseren Texten jeweils sowohl in wenigen Worten das Problem, als auch die konkrete Lösung nennen.

Fazit: Je nach Angebot passen wir unsere Texte der vermutlichen Suche an. Problem. Oder Lösung. Oder beides.

Spezifisch: Zu viele Begriffe > Zu lange Suche > Absprung

Sucht heute jemand konkret nach Problem X oder Lösung Y, geht er davon aus, sofort und ohne lange Suche zum entsprechenden Beitrag zu gelangen. Anders gesagt: Zu viel Text auf meiner Page, der keine schnelle und präzise Antwort auf die durchgeführte Suche anbietet:

«Es gibt noch andere Treffer bei der Suchmaschine.»

Weg ist der potentielle Kunde.

Für uns bedeutet das: Sobald wir mehrere Dienstleistungen für verschiedene Zielgruppen anbieten, sollten wir uns zusätzlich zu den einzelnen Begriffen auch Gedanken zu der Aufteilung unserer Angebote machen. Je nach Umfang unserer Angebote sind mehrere separate Seiten sinnvoll, so dass man den Besucher zielgenau zu den gesuchten Angeboten leiten kann.

Struktur. Leserführung. Kundengewinnung

Auch die Darstellung und Aufteilung unserer Texte muss dafür ausgelegt sein, dass ein möglicher Kunde direkt zur Antwort auf seine Frage gelangt.

Damit dies gelingt, bieten wir der Suchmaschine durch die Aufteilung unserer Angebote auf mehrere Pages die Möglichkeit, die Inhalte präziser nach Themenbereichen zu erfassen. Gleichzeitig verschaffen wir unserem Besucher durch die Strukturierung unserer Themen einen schnelleren Überblick über unser Angebot.

Biete ich verschiedene Produkte für unterschiedliche Zielgruppen an, leite ich die jeweilige Zielgruppe (zum Beispiel Frau / Mann / Kind) mit einer aussagekräftigen Beschreibung des Seiteninhaltes direkt zu den jeweiligen Angebots-Seiten für Frau, Mann, oder Kind.

Eignen sich meine verschiedenen Produkte hingegen sowohl für Frau, Mann und Kind, ist es eventuell sinnvoller, wenn die Aufteilung sich an der Dienstleistung oder dem Produkt orientiert. Ich leite den Besucher entsprechend direkt zu den jeweiligen Produkten für Frühling, Sommer, Herbst oder Winter.

Diese Oberbegriffe zu definieren, konkret zu benennen und aussagekräftige Beschreibungen anzubieten, ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, wenn wir unsere Besucher ohne Umweg direkt zu unseren Dienstleistungen leiten wollen.

Fazit: Je direkter ein Besucher bei einer Auswahl an Angeboten zur Antwort seiner Suche gelangt, desto eher ist er bereit, sich unser Angebot anzusehen.

Flyer, Mundpropaganda, Suchmaschine. Leserführung

Oft nicht bedacht, aber doch sehr wichtig: Als Anbieter können wir nicht steuern, auf welchem Weg mögliche Kunden auf unsere Website gelangen. Es ist deshalb von Vorteil, unsere Besucher auf verschiedenen Ebenen zu leiten.

Kommt ein Besucher via Suchmaschine, können wir ihn schon dort zur für ihn geeigneten Page (separate Pages Frau, Mann, Kind // Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ) leiten.

Tippt er unsere Adresse (URL) direkt von einem Flyer ab, oder landet via Link auf einer Partner-Site direkt auf unserer Hauptseite, muss er sich zuerst eine Übersicht verschaffen.

Wir sollten ihm auch in diesem Fall eine schnelle und direkte Möglichkeit anbieten, ohne langes Lesen und Rumklicken zur gesuchten Dienstleistung zu gelangen.

Dafür bietet sich einerseits die Menüstruktur an. Pro Dienstleistung oder Zielgruppe ein Menüpunkt.

Zusätzlich können wir mit Teaserboxen auch eine zusätzliche, noch übersichtlichere Möglichkeit anbieten. Wir platzieren Boxen mit klaren Hinweisen auf die einzelnen Angebote direkt auf der Einstiegsseite. Durch einen Klick auf den aussagekräftigen Kurztext findet der Kunde ebenfalls direkt zu unserem Angebot.

Fazit: Da wir nicht wissen, auf welchem Weg ein Besucher zu unserer Website gelangt, leiten wir ihn auch mit einer klaren Menüführung oder Teaserboxen direkt auf unserer Site zu der passenden Produktsite.

Bei weiteren Fragen einfach kurz fragen. Falls doch ich das alles für Sie schreiben und ordnen soll, einfach kurz melden.

Die Rolle des Texters beim Webdesign

Immer wieder erhalte ich als Texter Anfragen von Einzelfirmen oder KMU:

«Unsere neue Webseite ist fertiggestellt. Jetzt sollten wir noch Texte einfüllen. Können Sie das für uns machen?»

Oft zeigt sich schon nach einem kurzen Gespräch, dass die Textvorgaben nicht zu der Struktur der neuen Webseite passen. Die vorgesehenen Texte lassen sich nicht in die vorbereiteten Seiten abfüllen, Produkte oder Dienstleistungen nicht sinnvoll auf die vorgesehenen Seiten aufteilen. Konsequenz:

Zurück auf Start

Die Seitenstruktur muss noch einmal grundsätzlich überdacht werden. Beziehungsweise: sollte. Denn das Budget ist zu diesem Zeitpunkt allzu oft schon praktisch aufgebraucht.

Das ist schade und ärgerlich, zumal es in vielen Fällen ohne grösseren Aufwand vermeidbar wäre, wenn man vor Beginn des Projektes „Neuer Webauftritt“ die folgenden drei Punkte beachten würde.

Bei einer Webseite bedingen und ergänzen sich Text, Struktur und Design gegenseitig.

  • Der zu vermittelnde Inhalt bestimmt die Struktur der Seite.
  • Die Struktur bestimmt den Spielraum für das Design.
  • Das Design gibt den Raum und die Struktur für den Text vor.

Entsprechend empfiehlt es sich schon zu Projektbeginn alle an der geplanten Webseite Beteiligten zusammenzurufen, um unnötigen Mehraufwand und damit Mehrkosten zu vermeiden. Das klingt zunächst teurer, kommt im Endeffekt aber günstiger.

Zusammenarbeit. Eine mögliche Vorgehensweise.

Idealerweise setzen sich – nach meiner Erfahrung – ein Texter (Text/Inhalt), ein Screendesigner (Optik/Design) und ein Entwickler (Programmierung) ganz zu Beginn des Projektes zu einem ersten Termin zusammen. Hier definieren sie gemeinsam die weitere Vorgehensweise, verteilen die Aufgaben und planen die Etappen.

Inhalt

In einem ersten Schritt werden grundlegende Fragen wie „Wie viele Seiten brauchen wir? Welche Themen behandeln wir? Welche Inhalte gehören auf welche Seite?“ gemeinsam beantwortet. Erste mögliche Design-Ideen werden ausgetauscht und die Plattform für die Entwicklung definiert, um die Grenzen des Machbaren abzustecken.

Struktur

Erst nach der gemeinsamen Klärung der wichtigsten Eckpunkte übernimmt ein Team-Mitglied den Aufbau der Struktur der gesamten Webseite, sowie der einzelnen Seiten (braucht es Titel, Einleitung, Fliesstext, Bilder etc).

Vor dem ersten Strich Design. Und vor allem vor dem ersten Zeichen Code.

Der Texter, der sich vertieft mit den Inhalten beschäftigt, bietet sich dafür an. (Je nach Konstellation des Teams und Schwerpunkt der Webseite kann es aber auch Sinnvoll sein, wenn der Screendesigner oder der Entwickler den Lead übernehmen.)

Design (und Text)

Ist die Struktur klar, erarbeitet der Screendesigner auf dieser Basis (mit oder ohne Texter) die Grundlagen für die spätere Optik der Seite. Bei neu zusammengestellten Teams aus freischaffenden Fachleuten schaut sicherheitshalber auch der Entwickler zwischendurch auf die Designvorschläge, um die technische Umsetzbarkeit der Ideen seiner Partner schon in der Planungsphase zu gewährleisten. Und natürlich, um eigene technische Umsetzungsideen einzubringen.

Programmierung (und Design (und Text))

Sind Struktur und Design erarbeitet, kann auch der Entwickler loslegen. Während er die Vorgaben von Text und Design in Code umsetzt, arbeiten Text und Design parallel an der Fertigstellung der definitiven Text- und Bild-Inhalte. Je nach Phase einzeln, in verschiedenen Konstellationen zu zweit oder auch mal zu dritt, bis die Webseite in allen Bereichen für die Aufschaltung fertiggestellt ist.

Fazit (Die Rolle von Textern fürs Webdesign)

Die Aufgabe des Texters besteht nicht nur darin, vorgegebene Sätze etwas schöner zu formulieren, sondern vor allem darin, den Besuchern – dank einer durchdachten Struktur der Seite – die Inhalte möglichst bedien- und lesefreundlich anzubieten. Dies geschieht im besten Fall in fachübergreifender, enger Zusammenarbeit mit Entwickler und Grafiker/Screendesigner.

Sollten Sie dieses Problem einer fast fertigen Webseite aktuell aus eigener Erfahrung kennen, melden Sie sich am besten kurz bei mir. Wir finden bestimmt eine Lösung. Mit Ihrem aktuellen Webdesigner. Mit Grafikern und Entwicklern aus meinem Netzwerk. Oder mit meinem Entwickler-Partner bei teamKMU.digital.

Song sucht Stimme

Es muss nicht immer Text sein.
Drum gibts hier wieder mal ein kleines Projekt:
Heute für Sängerinnen und Sänger.

SONG SUCHT STIMME
Und Text. Und Melodie.

Wir haben da mal was eingespielt.
Mit Gitarre, Bass und Drum.

Fehlt nur noch die Stimme.
Vielleicht deine?

WieWoWas erfährst du auf der Projektseite.
Wir freuen uns auf deinen Besuch.