Womit beginnt eigentlich die Arbeit an einer neuen Website?

Beim Aufbau einer Website gibt es unzählige Herangehensweisen. Je nach Anforderung und Vorbereitung mit verschiedenen möglichen Abläufen.

Für mich als Konzepter/Texter mit Beratungsfunktion beginnt die Arbeit am neuen Webauftritt normalerweise mit einer einfachen Frage.

Was macht eigentlich deine Firma?

(Das war schon die Antwort auf den Titel. Weil: Siehe unten.)

Eine Frage, die der Fachmann im persönlichen Gespräch mit einem möglichen Kunden schon oft – und als begeisterter Vertreter seines Faches sicher auch gerne – ausführlich beantworten konnte.

Alles kein Problem. Wenn man die kostbare und knappe Zeit des Zuhörers bekommt. Und auf dessen konkreten Nachfragen in die Tiefe gehen kann.

Das Medium der kurzen Aufmerksamkeitsspanne

Das Internet bietet diese beiden Voraussetzungen leider relativ selten. Die Suche nach Informationen soll sofort zum Ziel führen. Eine Präzisierung auf Nachfrage ist auf die Schnelle normalerweise nicht möglich. Exkursionen ins Allgemeine ein verbreitetes Ausschlusskriterium.

Zack, ist der ungeduldige Besucher der Website schon wieder weg, wenn er die gewünschte Information nicht ohne grösseren Aufwand erhält. Falls er denn überhaupt bei seiner Suche auf die Website aufmerksam wurde.

Konkrete Antworten als Grundlage

Aus diesem Grund beginnt meine Arbeit normalerweise schon weit vor dem ersten Buchstaben Text. Vor dem ersten Zeichen Code. Mit Beratung. Einem grossen Schritt zurück. Und vielen, wirklich vielen Fragen.

«Hhhmmm. Das musste ich so noch nie erklären.»

Wann immer möglich übernehme ich die Rolle des fragenden Zuhörers, der später auf der Website Informationen sucht. Alle die eingangs angetönten Fragen wollen jetzt ausführlich gestellt werden.

Die kostbare Zeit wird an dieser Stelle investiert.

Das dauert zwar eine ganze Weile. Und erfordert ein ziemliches Stück Mitarbeit für die Auftraggeber. Aber schliesslich kennen sie ihre Firma besser als jeder andere. Während ich die Fragen des Aussenstehenden kenne.

Auf diese Weise können wir im intensiven Dialog alle Dienstleistungen herauskitzeln, ordnen, benennen und in eine webtaugliche Reihenfolge bringen.

Damit die Antworten dann – nach Konzeption, Text, SEO, Screendesign und Entwicklung – direkt für alle Besucher bereit stehen. Schnell. Übersichtlich. Auf den Punkt.

Und ohne die Zeit des Besuchers zu verschwenden.

An dieser Stelle auch wieder mal herzlichen Dank an meine Kunden, dass ihr mir mit so viel Geduld erklärt, wie, wo, was und warum ihr tut, was ihr tut.

Die Rolle des Texters beim Webdesign

Immer wieder erhalte ich als Texter Anfragen von Einzelfirmen oder KMU:

«Unsere neue Webseite ist fertiggestellt. Jetzt sollten wir noch Texte einfüllen. Können Sie das für uns machen?»

Oft zeigt sich schon nach einem kurzen Gespräch, dass die Textvorgaben nicht zu der Struktur der neuen Webseite passen. Die vorgesehenen Texte lassen sich nicht in die vorbereiteten Seiten abfüllen, Produkte oder Dienstleistungen nicht sinnvoll auf die vorgesehenen Seiten aufteilen. Konsequenz:

Zurück auf Start

Die Seitenstruktur muss noch einmal grundsätzlich überdacht werden. Beziehungsweise: sollte. Denn das Budget ist zu diesem Zeitpunkt allzu oft schon praktisch aufgebraucht.

Das ist schade und ärgerlich, zumal es in vielen Fällen ohne grösseren Aufwand vermeidbar wäre, wenn man vor Beginn des Projektes „Neuer Webauftritt“ die folgenden drei Punkte beachten würde.

Bei einer Webseite bedingen und ergänzen sich Text, Struktur und Design gegenseitig.

  • Der zu vermittelnde Inhalt bestimmt die Struktur der Seite.
  • Die Struktur bestimmt den Spielraum für das Design.
  • Das Design gibt den Raum und die Struktur für den Text vor.

Entsprechend empfiehlt es sich schon zu Projektbeginn alle an der geplanten Webseite Beteiligten zusammenzurufen, um unnötigen Mehraufwand und damit Mehrkosten zu vermeiden. Das klingt zunächst teurer, kommt im Endeffekt aber günstiger.

Zusammenarbeit. Eine mögliche Vorgehensweise.

Idealerweise setzen sich – nach meiner Erfahrung – ein Texter (Text/Inhalt), ein Screendesigner (Optik/Design) und ein Entwickler (Programmierung) ganz zu Beginn des Projektes zu einem ersten Termin zusammen. Hier definieren sie gemeinsam die weitere Vorgehensweise, verteilen die Aufgaben und planen die Etappen.

Inhalt

In einem ersten Schritt werden grundlegende Fragen wie „Wie viele Seiten brauchen wir? Welche Themen behandeln wir? Welche Inhalte gehören auf welche Seite?“ gemeinsam beantwortet. Erste mögliche Design-Ideen werden ausgetauscht und die Plattform für die Entwicklung definiert, um die Grenzen des Machbaren abzustecken.

Struktur

Erst nach der gemeinsamen Klärung der wichtigsten Eckpunkte übernimmt ein Team-Mitglied den Aufbau der Struktur der gesamten Webseite, sowie der einzelnen Seiten (braucht es Titel, Einleitung, Fliesstext, Bilder etc).

Vor dem ersten Strich Design. Und vor allem vor dem ersten Zeichen Code.

Der Texter, der sich vertieft mit den Inhalten beschäftigt, bietet sich dafür an. (Je nach Konstellation des Teams und Schwerpunkt der Webseite kann es aber auch Sinnvoll sein, wenn der Screendesigner oder der Entwickler den Lead übernehmen.)

Design (und Text)

Ist die Struktur klar, erarbeitet der Screendesigner auf dieser Basis (mit oder ohne Texter) die Grundlagen für die spätere Optik der Seite. Bei neu zusammengestellten Teams aus freischaffenden Fachleuten schaut sicherheitshalber auch der Entwickler zwischendurch auf die Designvorschläge, um die technische Umsetzbarkeit der Ideen seiner Partner schon in der Planungsphase zu gewährleisten. Und natürlich, um eigene technische Umsetzungsideen einzubringen.

Programmierung (und Design (und Text))

Sind Struktur und Design erarbeitet, kann auch der Entwickler loslegen. Während er die Vorgaben von Text und Design in Code umsetzt, arbeiten Text und Design parallel an der Fertigstellung der definitiven Text- und Bild-Inhalte. Je nach Phase einzeln, in verschiedenen Konstellationen zu zweit oder auch mal zu dritt, bis die Webseite in allen Bereichen für die Aufschaltung fertiggestellt ist.

Fazit (Die Rolle von Textern fürs Webdesign)

Die Aufgabe des Texters besteht nicht nur darin, vorgegebene Sätze etwas schöner zu formulieren, sondern vor allem darin, den Besuchern – dank einer durchdachten Struktur der Seite – die Inhalte möglichst bedien- und lesefreundlich anzubieten. Dies geschieht im besten Fall in fachübergreifender, enger Zusammenarbeit mit Entwickler und Grafiker/Screendesigner.

Sollten Sie dieses Problem einer fast fertigen Webseite aktuell aus eigener Erfahrung kennen, melden Sie sich am besten kurz bei mir. Wir finden bestimmt eine Lösung. Mit Ihrem aktuellen Webdesigner. Mit Grafikern und Entwicklern aus meinem Netzwerk. Oder mit meinem Entwickler-Partner bei teamKMU.digital.

Diwan unter WordPress

Nach einigen Jahren mit einer statischen Homepage ist Diwan, das Orientalische Kulturzentrum in Zürich, mit seinem Webauftritt unter WordPress wieder auf dem aktuellsten Stand.

Mit etwas hellerem Design, besser lesbarer Schrift und dank CMS nun auch einfacher und schneller anpassbar, wenn der Vereinsgründer Mohamed Abdel Aziz sich wieder ein neues Angebot für die Freunde des Orients ausgedacht hat.

www.diwan.ch

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